Der Philologenverband Schleswig-Holstein (PhV S-H) äußert scharfe Kritik an dem neuen Maßnahmenpaket von Bildungsministerin Karin Prien zur Gewinnung von Lehrkräften. Statt eines umfassenden Pakets sieht der Verband lediglich ein “Päckchen” an Maßnahmen, das den dringenden Bedarf an qualifizierten Lehrkräften nicht ausreichend adressiert.
PhV SH-Vorsitzende Kirsten Schmöckel betont: “Die Lehrkräftegewinnung ist ein zentrales Anliegen für unser Bildungssystem. Wir erwarten von der Ministerin ein entschlossenes Vorgehen, um den Lehrermangel zu beheben. Leider enttäuscht uns das vorgestellte Maßnahmenpaket.”
Die 17 Einzelmaßnahmen des “Päckchens” von Ministerin Prien sind zwar ein Schritt in die richtige Richtung, jedoch reichen sie nicht aus, um den akuten Lehrkräftemangel zu bewältigen. Insbesondere die Fokussierung auf die Mathematik als Kernfach ist zwar lobenswert, aber bei weitem nicht ausreichend. Der PhV S-H fordert eine ganzheitliche Strategie, die alle Aspekte der Lehrkräftegewinnung umfasst – von der Studienorientierung bis zum Schuldienst.
“Wir brauchen ein echtes Paket, keine halbherzigen Maßnahmen”, betont Schmöckel. “Die Attraktivität des Lehrerberufs muss gesteigert werden, und dazu gehört auch eine angemessene Bezahlung sowie bessere Arbeitsbedingungen. Die Verbesserung der Rahmenbedingungen und ein wertschätzenderer Umgang mit der Lehrerschaft sind die beste Werbung, durch die junge Leute ganz automatisch wieder von selbst auf diesen schönen Beruf aufmerksam würden, ohne dass hochbezahlte Fachkräfte monatelang das Rad neu erfinden und „Maßnahmen“ ausarbeiten müssten. Wir appellieren an die Ministerin, ihre Anstrengungen zu intensivieren und die Lehrkräftegewinnung als Langstreckenlauf zu begreifen.”
Der PhV S-H fordert Ministerin Prien auf, das “Päckchen” umgehend zu überdenken und konkrete Schritte für eine nachhaltige Lehrkräftegewinnung einzuleiten. Nur so kann Schleswig-Holstein eine qualitativ hochwertige Bildung sicherstellen.