PHVN: Gymnasium bleibt beliebteste Schulform – Deutliche Investitionen notwendig

    Der Vorsitzende des Philologenverbandes, Dr. Christoph Rabbow, fordert weitere Investitionen und mehr Anstrengung in Bildung: „Die Anmeldezahlen von Kindern in Hannover verdeutlichen einmal mehr die ungebrochene Attraktivität des Gymnasiums. Die Eltern wollen eine gute Bildung für ihre Kinder. Dass die Gymnasien ihrem guten Ruf in Stadt und Land gerecht werden, zeigen die Zahlen in Hannover eindrücklich. Auch in der Fläche ist der Trend gestiegener Anmeldezahlen am Gymnasium seit Jahren ungebrochen“, stellt Rabbow fest. Es sei notwendig diesem hohen Interesse auch mit den notwendigen Rahmenbedingungen zu begegnen. „Eine Obergrenze von 31 Kinder pro Klasse ist viel zu hoch. Es zeigt sich, dass wir neben einem zukünftigen Bedarf an gymnasial ausgebildeten Lehrkräften auch einen zusätzlichen Raumbedarf an den Gymnasien benötigen. Hier sind die Haushälter von Land und Kommunen gleichermaßen gefordert. Es werden in den nächsten Jahren deutlich mehr Investitionen in Bildung fließen müssen. Da ist es gut, dass sich die rot-grüne Landesregierung mit dem Haushalt für 2025 entschieden hat, zusätzliche Lehrkräfte einzustellen. Alle Lehrkräfte, die den Vorbereitungsdienst erfolgreich absolviert haben, sollen ein Einstellungsangebot erhalten. Das hat der Philologenverband immer wieder gefordert und endlich ist die Einsicht gereift, dass hier gehandelt werden muss“, erklärt Rabbow.

    Lehrkräfte, Schülerinnen und Schüler schulformbezogen (aus)bilden

    In den nächsten Jahren würden gut ausgebildete Lehrkräfte für alle Schulformen benötigt, um den gewachsenen Herausforderungen zu begegnen. „Wir brauchen einen, an die Anforderungen angepassten, 21-monatigen Vorbereitungsdienst und eine deutlich bessere Verzahnung von Theorie und Praxis in Studium, Referendariat und der Berufseinstiegsphase. Nur so kann dem immer wieder festgestellten Praxisschock begegnet werden. Die Studienseminare müssen in dieser Verzahnung zur zentralen Schaltstelle der drei Phasen werden“, fordert Rabbow. Dies bedeute auch Veränderungen im Selbstverständnis der Seminare. Die Zeiten einer selbstgefälligen, bevormundenden Ausbildung seien lange vorbei, wer dies in den Seminaren heute noch anders sehe, gehöre nicht in die Ausbildung. „Was wir brauchen ist eine Veränderung im bestehenden System. Dort, wo es nicht funktioniert, müssen wir es funktionsfähig machen. Was wir jetzt nicht brauchen, ist ein Stufenlehramt, das den Unterricht nicht besser, sondern beliebiger macht“, so Rabbow unmissverständlich. „Wir brauchen auf die Schulen angepasste curriculare Vorgaben, damit die Schülerinnen und Schüler ihre angestrebten Abschlüsse erreichen können und Transparenz zwischen den einzelnen Leistungsniveaus herrscht“, fordert der PHVN-Vorsitzende. Nur so sei klar, wie man von der einen Leistungsstufe zur nächst höheren gelange. Dazu gehöre natürlich auf den Prüfstand, was in Zeiten der Digitalität verzichtbar sei und was nicht. Wenn über 50 Prozent des letzten Grundschuljahrgangs in der Landeshauptstadt zum Gymnasium wechseln wollen, dann sei auch das ein weiterer Beweis für schulformspezifische Curricula, die anschlussfähig an die Sekundarstufe II sein müssen.

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